Kraftakt Frauenstimm- und Wahlrecht Projektion Hommage 2021
Rede Marina Carobbio Guscetti – 08.02.2023, Vernissage, Landesmuseum Zürich
Es gilt das gesprochene Wort
Gentile signora Tonella,
stimate e stimati ospiti,
è per me una grande piacere portarvi il saluto dell’associazione Omaggio, Hommage, Omagi 2021 e di poter essere presente all’apertura della versione indoor della nostra proiezione panoramica dedicata ai diritti politici delle donne presso il Museo nazionale svizzero. Omaggio è un’associazione fondata il 6 febbraio 2020 per portare avanti un progetto nazionale e plurilingue, che riunisce operatrici e operatori culturali , ricercatrici e ricercatori così come esperti ed esperte provenienti da tutta la Svizzera . Per chi come me crede molte nella Svizzera plurilingue, multiculturale e paritaria è quindi un onore presiedere quest’associazione ed essere qui oggi con voi all’inaugurazione della proiezione indoor.
Lange blieben die Frauen in der Schweiz von zivilen und politischen Rechten ausgeschlossen. Das Ringen um Frauenrechte seit dem 19. Jahrhundert war streng, der Weg zur politischen Partizipation steinig. Das 1971 eingeführte Frauenstimm- und Wahlrecht war ein entscheidender Schritt im Kampf um die Umsetzung der Rechtsgleichheit.
Heute, am 8. Februar, sind es 52 Jahre seit diesem historischen Tag. Es sind anderthalb Jahrhunderte voller Leidenschaft, Beharrlichkeit und Kampf. Doch was wissen wir über all diese Frauen? Wenig oder nichts.
Hommage/Omaggio/Omagi 2021 ist eine Würdigung dieser Frauen für einen Weg voller Mut, Ausdauer und Ideen, mit denen sie die Mehrheit der Schweizer Bürger und der Stände nach vielen Rückschlägen überzeugen konnten, ihnen das Stimm- und Wahlrecht endlich zuzuerkennen. Die Projektion ruft die wichtigsten Eckpunkte dieses Weges in Erinnerung. Sie tut es auf der Basis von dokumentarischem Material. Die mehrsprachige Projektion zeigt eindrücklich die immensen Leistungen der Frauen auf dem Weg zu ihren politischen Rechten.
Um diese Frauen im Jahr 2020 zu würdigen, wurde der Verein Hommage 2021 gegründet. Mit Hilfe des Vorstandes und der unermüdlichen Arbeit von Liliana Heimberg, die künstlerischen Leiterin des Projekts, und Marie- Theres Langenstein , die Produktionsleiterin, und vielen anderen, die mitgearbeitet haben, war es möglich, die Geschichte der Frauen auf dem Bundesplatz zu projizieren, und Porträts von wenig bekannten Frauen bekannt zu machen. Was die Geschichten dieser Frauen gemeinsam haben, ist ihr Engagement für eine gerechtere und gleichberechtigte Gesellschaft. Dank dieser intensiven Arbeit und der Bereitschaft des Landesmuseums und seiner Direktorin, Frau Tonella, ist es uns heute möglich, diese Geschichte hier bekannt zu machen.
Die Projektion ist eine Hommage an die vielen Frauen, die die Schweiz zu einer Demokratie gemacht haben. Sie zeigt, wie sie das geschafft haben, ohne Zugang zu politischen Gremien und ohne Möglichkeit am offiziellen Diskurs angeschlossen zu sein. Dank ihnen haben wir Schweizerinnen nicht nur politische Rechte erhalten, sondern auch eine eigene Geschichte.
In Schulbüchern und in den Standardwerken zur Geschichte der Schweiz fehlt sie fast komplett. Hommage, Omaggio, Omagi 2021 trägt dazu bei, dass diese Geschichte Teil unseres gemeinsamen Bewusstseins und unserer Identität werden kann.
Es ist wichtig, dass gerade die junge Generation davon weiss, denn der Weg zur vollständigen Chancengerechtigkeit ist noch weit. In genau einem Monat ist der 8. März. Ein wichtiges Datum für die Geschichte und die Rechte der Frauen und für eine gleichberechtigtere Gesellschaft. Und ein weiterer Tag wird für die Schweizerinnen und Schweizer immer wichtiger: der 14. Juni. Der Tag des historischen Frauenstreiks, der bereits zweimal stattgefunden hat und in diesem Jahr ein drittes Mal stattfinden wird, weil der Weg zu echter Gleichberechtigung und einem Ende der Geschlechterdiskriminierung noch weit ist. Ich hoffe daher, dass viele junge Menschen hierherkommen werden, um diese Projektion mit Interesse anzuschauen.
Es war ein Privileg, dass wir die Projektion auf dem Bundesplatz im Sommer 2021, im politischen Zentrum der Schweiz, präsentieren durften, genau dort, wo die Frauen ankommen wollten, um die politische und soziale Entwicklung unseres Landes mitgestalten zu können.
Es ist eine Ehre, den vielen starken und mutigen Frauen, die die Schweiz zu einer Demokratie gemacht haben, an einem der wichtigsten Orte für die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Schweiz weiterhin eine Stimme und Bilder geben zu können: Im Landesmuseum. Ich danke Frau Tonella und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die es ermöglicht haben.
Bevor ich zu Schlussfolgerungen komme, möchte ich Ihnen eine kleine persönliche Anekdote erzählen. Als ich Ende 2019, von Liliana Heimberg kontaktiert wurde, war ich von Anfang an von diesem Projekt fasziniert. Hommage 2021 richtet sich an die ganze Schweiz, in den vier Landessprachen, Menschen aus der ganzen Schweiz arbeiteten mit. Das Projekt geht also von einem historischen Beitrag aus, der für unsere Gegenwart unverzichtbar ist, und will uns alle in einer Zukunft des Zusammenhalts vereinen.
La projection est le résultat d’un grand travail acharné de femmes et d'hommes qui ont voulu donner de l'espace et de la visibilité à cette importante partie de notre histoire. A commencer par Liliana Heimberg, directrice artistique et âme de ce projet, inspiré par les beaux livres de Franziska Rogger, « Gebt den Schweizerinnen ihre Geschichte» und «Wir werden auf das Stimmrecht hinarbeiten». Tout en continuant avec le remarquable travail de Marie Theres Langenstein, responsable de la production. Les trois femmes en ont fait un projet national. Derrière ces noms, il y en a beaucoup d'autres que je ne peux pas énumérer ce soir mais que je tiens à remercier au nom du comité d’Hommage 2021.
Grazie per la vostra presenza oggi.